...mil veces la vida, para qué vivir?...

Dienstag, 27. März 2012

Tango ist mehr als nur ein Schritt....


Der Tango ist wie das Leben. Das hört man so oft. Klingt ja schon fast abgedroschen, unoriginell und trivial. Trotzdem denkt man sich das selbst oft genug. Für mich ist es so. Was auf das Leben zutrifft, trifft auch auf den Tango zu. Und umgekehrt. Was im Tango eine Rolle spielt, spielt auch im eigenen Leben meistens eine Rolle. Schönes Beispiel: Warum schwingt ein Boleo nicht, wie er soll? Obwohl man doch irgendwie gefühlsmäßig und vermutlich auch technisch alles richtig macht? 
Der Punkt ist aber doch vielleicht, dass irgendwo ein Muskel sitzt, der festhält. Der nicht loslässt. Der das Bein letztlich daran hindert, völlig frei zu schwingen und nachzugeben. Die Frage ist, warum blockiert dieser Muskel oder wo sitzt die Blockade? Jede Bewegung im Tango erzählt uns so viel über unseren Zustand, unser Befinden. Und wenn man genau darauf achtet, in sich hineinspürt, sich selbst beobachtet, wird man viel erfahren über vielleicht Kleinigkeiten, die aber im Leben irgendwie doch eine große Rolle spielen. Und die einen sicher weiterbringen werden. Und schließlich ist es so: Man kann tanzen. Und man kann tanzen. Das eine wird nicht mehr sein, als Tanz. Das andere ist sehr viel mehr.

Und ja, à propos Weiterkommen. Der Ex-VW-Manager Daniel Goeudevert hat viele kluge Dinge gesagt. Unter anderem diesen Aphorismus zum Thema Fortschritt, den mir ein sehr lieber Tanguero und Freund gegeben hat und den ich sehr wahr und schön finde:

»Im Leben muß man eben oft, wie beim Tango, 
auch mal zwei Schritte nach hinten machen, 
um dann einen nach vorne zu tun.«


Sonntag, 18. März 2012

Endlich unendlich. Tango unendlich. Unendlich Tango.

Schönes Zitat einer Tangolehrerin, neulich von einem Tangotänzer erhalten. 

»Der Weg ist das Ziel. Das Ziel, welches sich unendlich dehnt. 
Wie im Tango. Unendlichkeit ... unendliche Perlenkette von Lichtblicken, 
die uns wie das Gehen im Tango flüchtige Momente der Glückseligkeit 
erspüren lässt.« 
(Marie-Paule Renaud)

Wie schön, zu wissen, dass man ankommen kann und es trotzdem weitergeht. Stetige Fortbewegung im geistigen Sinne, kein Stehenbleiben, keine Stagnation. Unendliche Ausdehnung des Ziels. Ein Ziel vor Augen haben, das sich doch beim eigentlichen Erreichen immer weiter nach vorne bewegt, uns herausfordert, weiterzumachen, weiterzugehen. Nicht aufzugeben bei kleinen Erfolgen. Sondern wach zu bleiben. Für die Unendlichkeit des Ziels. Für die Unendlichkeit des Ankommens. Für die Unendlichkeit der Schritte, die man im Tango und im Leben machen kann. 

Immer den nächsten Schritt im Auge haben. Und dankbar sein, ihn machen zu können. Stehenbleiben ist wie die das Verneinen von Entwicklung. Stattdessen dem Ziel folgen... und die Lichtblicke aufsaugen wie kleine Sterne, die uns geschenkt werden auf unserem Weg. Und genau bei diesem Gehen, im Tango und im Leben, bei dem ewiglich Weiterschreiten auf dem Weg zum unendlichen Ziel, können wir die Glückseligkeit des Moments einsaugen. Kleine kurze Momente, immer wieder. Aneinandergereiht wie kleine Perlen, wartend an so vielen Orten auf unserem Weg....man muss nur wach bleiben. Wach für den Moment. Wach für das Weitergehen. Wach für das Ziel....


Dienstag, 6. März 2012

Montag, 5. März 2012

Montags-MelanchoLIED


LHASA DE SELA - DE CARA A LA PARED  

»Indem ich träume ohne zu atmen...«


Endlich habe ich es wiedergefunden, das Lied »De cara a la pared« der amerikanisch-mexikanischen Sängerin Lhasa De Sela (von ihrem Debütalbum »La llorona«). Vor ein paar Monaten bin ich schon einmal drauf gestoßen, konnte aber leider nicht ausfindig machen, von wem das Lied ist. Aber alles kommt wieder zu einem und meistens auch im richtigen Moment. Und letzten Samstag kam Lhasa wieder zu mir. Ausgerechnet in einem Tango-Workshop.

Das Lied berührt mich auf ganz besondere Weise, es bezaubert durch diese intensive Melancholie, die traurig, gleichzeitig aber auch glücklich macht. Man möchte sich hineinfallen lassen in diesen Sound, in diese geheimnisvolle Stimmung, in diese zarte Traurigkeit. 

Lhasas Stimme umhüllt mich....und sie trägt mich heute durch den Tag...

(To all TJs: Bitte auf die Playlist für die nächste Milonga setzen. :-))



Llorando
De cara a la pared
Se para la ciudad
Llorando
Y no hay más,
Muero quizás
Ha! Dónde estás

Soñando

De cara a la pared
Se quema la ciudad

Soñando

Sin respirar
Te quiero amor
Te quiero amor

Rezando

De cara a la pared
Se hunde la ciudad

Rezando

Santa María
Santa María
Santa María

Muriendo
Llorando
De cara a la pared
Se para la ciudad
Llorando
Y no hay más,
Muero quizás
Ha! Dónde estás

Soñando
De cara a la pared
Se quema la ciudad

Soñando
Sin respirar
Te quiero amor
Te quiero amor

Rezando
De cara a la pared
Se hunde la ciudad

Rezando
Santa María
Santa María
Santa María

Muriendo